Fake | Frank Rudkoffsky

 


“Fake” von Frank Rudkoffsky stand schon lange auf meiner Wunschliste. Als das Buch dann kürzlich in der Bibliothek auslag, musste ich es natürlich mitnehmen und habe es dann auch in kurzer Zeit gelesen. Der Schreibstil des Autors hat mich sofort in die Geschichte, welche abwechselnd aus der Perspektive von Sophia oder Jan erzählt wird, gezogen.

Ein roter Faden des Romans ist (ungeplante) Elternschaft. Diese wird vom Autor für mein Empfinden sehr authentisch geschildert. Neben den Belastungen und dem Schlafmangel, die ein kleines Kind mit sich bringt, geht es auch um das Aufgeben der eigenen Träume. Diesen Aspekt fand ich interessant beschrieben. Man kann zusehen, wie Sophia immer frustrierter wird. Jan hingegen hat mit einer schwierigen beruflichen Situation zu kämpfen und steht unter dem Druck, seine Familie ernähren zu müssen. Auch seine wachsende Frustration ist nachvollziehbar.

Sophia sucht und findet online ein Ventil für ihren Frust. Sie beleidigt, pöbelt, mobbt und lässt all ihre Wut in Foren und auf Facebook raus. Auch Jan wird online mit Hass und Hetze konfrontiert. Der Autor zeigt, wie sich das Trollen und der Hass auf Sophia und Jan, aber eben auch auf die Gesellschaft auswirkt. Es geht ebenso um Journalismus und Pressefreiheit. Rudkoffsky verdeutlicht auch, wie Hass und Hetze funktionieren. Das Buch ist von 2019, der Inhalt hat aber an Aktualität nichts verloren.

Mir hat “Fake” gut gefallen, weil die erzählte Geschichte einfach so mitten aus dem echten Leben heraus ist. Da draußen gibt es viele Sophias und viele Jans. Mit seinem Buch gibt der Autor ihnen eine Stimme.