Ich, Eleonore, Königin zweier Reiche | Sabine Weigand

 


Eleonore von Aquitanien (okzitanisch Aleonòr d’Aquitània) ist mir bereits in verschiedenen historischen Romanen begegnet. Ich fand sie stets sehr interessant und wollte gerne mehr über sie erfahren, immerhin gehört sie zu den einflussreichsten Frauen des Mittelalters. Bereits zu Eleonores Lebzeiten gab es Legenden und Gerüchte über sie. Auch in der späteren Geschichtsschreibung wurde sie oft als egoistisch, herrschsüchtig und generell sehr negativ dargestellt. Sabine Weigands Roman zeichnet jedoch ein differenziertes Bild. Der Roman ist das Portrait einer Frau, die schön und selbstbewusst ist, sich aber auch menschlich und verletzlich zeigt, die weiß, dass sie Fehler gemacht hat, die aber auch eine starke Kämpferin ist und sich mit der Rolle, die insbesondere die Kirche ihr zuschreiben wollte, nie abfinden wollte.

Eleonores Leben war unheimlich spannend, aber auch geprägt von Verlust und Trauer. Damals starben die Menschen früher als heute und das Sterben hatte auch mehr Raum bei den Lebenden. Vieles von dem, was Eleonore widerfahren ist, kann nur als absolute Tragödie bezeichnet werden. Trotzdem hat sie nie aufgegeben und ist immer für sich und das, was ihr wichtig war, eingetreten. Mir hat Eleonores Biografie sehr imponiert. Eine spannende Frau und dass man sie auch heute noch kennt, hätte ihr bestimmt gefallen.

Sabine Weigands Schreibstil hat mir gut gefallen. Ihr ist es von Anfang an gelungen, eine große Nähe zur Hauptfigur aufzubauen und Eleonore, aber auch die anderen Figuren, sehr lebendig und menschlich erscheinen zu lassen. Stellenweise hat die Geschichte sich etwas gezogen, dies lag aber auch daran, dass mir bereits vieles aus Eleonores Biografie bekannt war.

Dies war mein erster, sicher aber nicht mein letzter historischer Roman von Sabine Weigand.