Die 4. Etappe des Kölnpfads | Wandern in Köln

Wanderwegmarkierung des Kölnpfads
Der Kölnpfad ist ein 171 KM langer Rundwanderweg um Köln. In insgesamt 11 Etappen führt der Kölnpfad einmal rund um die Stadt. Neulich bin ich nun die für mich erste Etappe gelaufen. Ich wollte etwas Neues sehen und weil schönes Wetter war, wollte ich auch in der Nähe vom Wasser sein. Ich habe mich dann für die 4. Etappe entschieden. Diese führt von Roggendorf/Thenhoven nach Merkenich und ist etwa 11 Kilometer lang - vorausgesetzt man verpasst wie ich den Endpunkt nicht. Aber dazu später mehr.

Der Worringer Bruch
Vorab habe ich mir die Route genau auf Google Earth angesehen. Mein Handy sowie die Ersatzakkus waren aufgeladen und den Wanderführer hatte ich natürlich auch dabei. Da mein Orientierungssinn manchmal kreativ ist wollte ich lieber auf Nummer sicher gehen, um mich nicht zu verlaufen. Diese Sorge war jedoch völlig unbegründet, denn der Kölnpfad ist wirklich sehr gut beschildert und ausgewiesen. An Bäumen, Lampen und Straßenschildern findet man die kleinen Wegweiser. Ich habe nur in meinen Wanderführer geschaut, mein Handy samt GPS habe ich nicht gebraucht. Die nächste Etappe werde ich diesbezüglich also beruhigter angehen.

Am Rande des Worringer Bruchs
Mit der S-Bahn bin ich bis Worringen gefahren. Von dort erreicht man dann in wenigen Minuten den Worringer Bruch, welcher der tiefste Punkt Kölns ist und als Naturschutzgebiet ausgewiesen ist. Am Rande des Worringer Bruchs läuft man dann eine Art Feldweg entlang. Bei schlechtem Wetter ist dieser Wegabschnitt vermutlich eine matschige Angelegenheit. Bei mir war jedoch alles trocken. Ich fand diesen Abschnitt herrlich. Rechts der kühle, schattige Wald, links das offene Feld. Außer mir war kein Mensch dort und ich war mit mir und der Natur alleine. Das war so wohltuend und entspannend.



Gegen Ende dieses Wegstückes läuft man dann an einem recht einsam gelegenen Haus / Hof, einem verlassenen Restaurant und einer kleinen Tankstelle vorbei. Mitten im Nirgendwo. Diese Szenerie erinnerte mich sehr an eine Filmkulisse. Dass man sich im Stadtgebiet einer Millionenstadt befindet, ist bei diesem Anblick sehr weit weg.Über eine wenig befahrene Landstraße geht es dann weiter auf den nächsten Feldweg, welcher direkt auf den Deich zuführt. Hier bin ich dann auch dem ersten Menschen begegnet, einem Spaziergänger mit zwei Hunden.

Auf dem Deich in Richtung Langel
Auf dem Deich angekommen, war es dann vorbei mit der Ruhe, denn er war voller Radfahrer. Es war an einem Wochentag um die Mittagszeit und dafür wirklich sehr voll. Ich war froh, nicht am Wochenende dort entlang zu wandern, dann ist die Strecke vermutlich fast schon überfüllt. Der Deich führt fast schnurgerade auf Langel zu. Die Sonne brannte auf die asphaltierte Strecke und zwischenzeitlich fühlte es sich so an, als würde sich die Sohle meiner Schuhe vor Hitze auflösen. Der Rhein war auch relativ weit weg und die meiste Zeit konnte man ihn vor lauter Bäumen gar nicht sehen. Immerhin gab es eine schöne Aussicht über die Felder auf den Colonius.




Dennoch bin ich froh gewesen, als ich in Langel an der Fährstation angekommen bin. Hier gibt es die Möglichkeit mit Blick auf den Rhein im Bistro / Restaurant "Zur Fähre" einzukehren. Ebenfalls kann man die Wanderung hier beenden und mit dem Bus (Linie 121) zurück fahren. Ich bin jedoch direkt weitergegangen. Auf dem Deich geht es weiter in Richtung Rheinkassel. Auch hier ist man die meiste Zeit leider recht weit vom Rhein entfernt. Dieser Abschnitt hat mir jedoch direkt wieder viel besser gefallen als der erste Deichabschnitt.


Zwischen Langel und Rheinkassel habe ich auf einer Bank mit Blick ins Grüne ein paar Minuten Pause gemacht um mein mitgebrachtes Brot zu Essen. Ich wollte eigentlich schon etwas früher Pause machen, die Bänke waren jedoch alle besetzt.

St. Amandus in Rheinkassel
In Rheinkassel läuft man dann direkt auf die Kirche St. Amandus zu. Dass quasi direkt vor der Kirche die Pferde grasen ist nicht nur ein schöner Anblick, sondern sagt auch viel über die dörfliche Idylle Rheinkassels aus. Rheinkassel im Rücken geht es nun wieder über eine kleine und wenig befahrene Straße weiter ins nächste Dörfchen, Kasselberg. Im KasselbergerGretchen gibt es die nächste Möglichkeit zur Einkehr. Die Außenterasse sah wirkich nett aus und dort kann man bestimmt schön sitzen, ich bin aber auch hier weitergegangen.

Kasselberg im Rücken, Merkenich voraus
Am Kasselberger Campingplatz vorbei geht es dann weiter in Richtung Merkenich. Von hier ist es dann nicht mehr weit bis zur Endhaltestelle der Linie 12. Dort endet die 4. Etappe des Kölnpfads.

Wenn man nicht wie ich einfach weiterläuft. Im Wanderführer stand zwar genau wo ich hätte abbiegen müssen, um zur Haltestelle zu gelangen, auf der anderen Straßenseite sah ich jedoch ein Kölnpfadzeichen. Und da ich mich an den Zeichen so schön orientiert hatte, folgte ich ihm weiter. Und weiter über die Autobahnbrücke und an den Fordwerken vorbei. Mir war zwar klar, dass hier etwas nicht stimmte und dass ich mich von der Straßenbahnhaltestelle entferne, aber da waren ja die Kölnpfadzeichen... Als ich dann vor dem Fühlinger See stand, wurde mir auch bewusst was nicht stimmt. Ich befand mich schon auf der 5. Etappe und bin am Endpunkt der 4. Etappe einfach vorbei gelaufen. Und dass die Beschilderung weiterführt ist auf einem Rundwanderweg ja auch nur logisch, da das Ende der 4. Etappe auch der Anfangspunkt der 5. Etappe ist. Nun ja. Ich bin dann einfach wieder zurück gegangen und war froh, als ich in der Bahn saß.

Insgesamt hat mir diese Etappe gut gefallen. Am schönsten fand ich den ersten Abschnitt am Worringer Bruch entlang. Der erste Deichabschnitt hingegen hat mir nicht so gut gefallen. Ich habe viele Fotos gemacht und mich an der Natur erfreut. Und am Ende des Weges hat sich wieder einmal bestätigt, dass denken hilft.