Meine Schwester, die Serienmörderin | Oyinkan Braithwaite

Ayoola ist wunderschön und die Männer liegen ihr zu Füßen. Sie macht grundsätzlich nur das, was sie will und nimmt dabei nur selten Rücksicht auf die Gefühle anderer Menschen. Schlechte Angewohnheiten hat sie zu genüge und die schlechteste ist es wohl, die Männer, die ihr zu nahe kommen, einfach umzubringen. Korede ist eher durchschnittlich, arbeitet als Krankenschwester und weiß genau, wie man Blutflecken am besten verschwinden lässt. Die beiden verbindet wenig, wären sie nicht Schwestern. Und genau deswegen räumt Korede auch stets hinter Ayoola her, entfernt die Blutflecken und lässt ihre Leichen verschwinden. Doch dann schnappt sich Ayoola den Mann, in den Korede heimlich verliebt ist und plötzlich ist alles anders.⁣

“Meine Schwester, die Serienmörderin” ist eine sehr gelungene Mischung aus Thriller und Familienportrait. Die Geschichte ist spannend geschrieben, nimmt verschiedene Wendungen und hat mich am Ende doch überrascht. Der Roman verfügt über eine gewisse Komik, ist stellenweise bitterböse und auch etwas makaber. Der Schreibstil der Autorin ist zwar knapp, aber dennoch sehr aussagekräftig, so dass ich bereits nach wenigen Sätzen mitten im Geschehen war. Trotz (oder vielleicht auch gerade wegen) der Thematik erhält man interessante Einblicke in die nigerianische Kultur. Besonders gut haben mir auch die durchaus feministischen Ansätze im Wesen und Handeln der beiden Schwestern gefallen.⁣

Mich hat das Buch sehr gut unterhalten, so dass ich es in einem Rutsch durchgelesen habe. Klare Leseempfehlung.⁣