"Madame Rosella und die Liebe" von Tuna Kiremitçi


"Madame Rosella und die Liebe" erzählt die Geschichte der 88 jährigen Jüdin Rosella und des jungen, türkischen Mädchens Pelin. Madame Rosella flüchtete damals vor den Nazis nach Istanbul und sucht nun eine türkischsprachige Person zur Unterhaltung. Pelin hingegen möchte mit dem Job nur ihr Studium finanzieren. Und so sind die Gespräche der beiden anfänglich distanziert, werden jedoch immer persönlicher. Sie reden über Rosellas Zeit in Istanbul, über Männer, Sex das Leben und die Liebe.

Das gesamte Buch ist in Dialog-Form geschrieben und besteht ausschließlich aus Dialogen zwischen Madame Rosella und Pelin. Ich fand diese Schreibweise zu Anfang etwas ungewohnt und musste mich erst ein wenig daran gewöhnen. Durch diese besondere Schreibweise wird man durch nichts abgelenkt und konzentriert sich vollkommen auf das Gespräch zwischen den beiden Frauen.

Tuna Kiremitçi schreibt sehr poetisch. Viele der Sätze sind einfach nur schön. Zudem legt der Autor seinen beiden Protagonistinnen viele kluge Worte in den Mund, über die ich noch lange nachgedacht habe. Die ein oder andere Passage hätte ich mir etwas ausführlicher gewünscht, andererseits habe ich nicht den Eindruck, dass etwas fehlt. Und jetzt im Nachhinein kommt mir die Geschichte auch umfangreicher als "nur" 224 Seiten vor, weil sie ganz schön tiefgründig ist.

Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen. Es ist eine herzerwärmende Geschichte mit Tiefgang voller Poesie und schöner Worte.

Madame Rosella und die Liebe | Tuna Kiremitçi | btb | 2015 | Taschenbuch | 224 Seiten | ISBN: 978-3442749348 | Preis: 8,99€ | Leseprobe |