"Vegan für Alle: Warum wir richtig leben sollten" von Jan Bredack


"Vom Karrieristen und Fast-Food-Konsumenten zum glücklichen Veganer: Warum beschließt ein erfolgreicher Mercedes-Manager, das alte Leben hinter sich zu lassen und ganz neu anzufangen? Jan Bredack erzählt seine eigene Geschichte und sein kritischer Blick auf unsere Gesellschaft zeigt: Vegan bedeutet nicht nur fleischlos essen, sondern: Leben für alle!"
Quelle: Piper

Jan Bredacks Biografie „Vegan für alle“ interessierte mich gleich aus zwei Gründen. Zum einen finde ich es interessant, wenn Menschen ihr Leben radikal ändern und lese gerne von solchen Veränderungen und den Hintergründen dafür. Zum anderen beschäftige ich mich momentan wieder verstärkt mit dem Thema Ernährung. Und somit passte das Buch gut zu meinen Interessen und ich habe es mit großer Neugierde gelesen. Oder besser gesagt verschlungen, denn ich konnte es nicht mehr aus der Hand legen und für kurze Zeit schien das Buch wie an meiner Hand festgetackert gewesen zu sein.

Jan Bredacks Schreibstil hat mir von der ersten Seite an gut gefallen. Er schreibt sehr flüssig und angenehm. Er berichtet abwechselnd aus seinem Leben und von „veganen Themen“ wie Tierschutz, Honig, Milch oder Leder. Auf den ersten Blick wirkte die Anordnung der Kapitel auf mich sehr sprunghaft, denn nach einem biografischen Kapitel kam meist ein Kapitel mit einem der „veganen Themen“. Nach einer Weile konnte ich jedoch durchaus einen roten Faden erkennen und fand die thematische Abwechslung auflockernd.

Ich fand Jan Bredacks Lebensgeschichte sehr interessant. Man erhält einen guten Eindruck des Jans von früher und heute. Jan Bredack schreibt sehr offen über seine Vergangenheit und beschönigt nichts, sondern gibt zu, dass er früher kein Verständnis für sämtliche Körnerfresser hatte und vollkommen andere Ziele im Leben verfolgte als heute. Auf mich hat der Autor einen sehr sympathischen Eindruck gemacht, gerade auch weil er bodenständig wirkt und das Buch aus meiner Sicht keine Selbstbeweihräucherung darstellt.

Der Autor ist Gründer der veganen Supermarktkette Veganz. Natürlich werden seine Läden im Buch thematisiert und man erhält viele Informationen. Ich fand dies sehr interessant und auf mich wirkte dies auch tatsächlich wie Information und nicht wie plumpe Werbung. Darauf, dass es demnächst auch in Köln eine Veganz Filiale geben soll, habe ich mich nämlich schon vor dem lesen des Buchs gefreut.

Doch nicht nur in Bezug auf die Person Jan Bredack und seine vegane Supermarktkette war das Buch sehr interessant, sondern auch in Bezug auf andere Themen. So war für mich beispielsweise der Begriff „Transition Towns“ völlig neu und ich fand es interessant, davon zu lesen. Ebenfalls interessant fand ich die Gastbeiträge wie z.B. von Jan Pfeifer zum Thema Massentierhaltung.

Jan Bredack missioniert für mein Empfinden nicht, sondern geht lieber mit gutem Beispiel voran, klärt auf und zeigt Alternativen. Der Slogan von Veganz lautet „Wir lieben Leben“ und Jan Bredack vermittelt dies in „Vegan für alle“ glaubhaft.

Fazit:

Ich hatte vor dem Lesen ein wenig Bedenken, ob das Buch nicht einfach nur platte Werbung mit einer Portion Selbstdarstellung ist. Dies hat sich jedoch nicht bewahrheitet. „Vegan für alle“ ist gut geschrieben, informativ und kommt ohne Moralkeule aus. Für mich definitiv das beste Sachbuch seit langem.


Vegan für Alle: Warum wir richtig leben sollten | Jan Bredack | Piper | 2014 | Hardcover | 256 Seiten | ISBN: 978-3492056304 | Preis: 19,99€