"Playing with matches" von Brian Katcher


Leon besucht die High School, versucht dort nicht groß aufzufallen, hängt in seiner Freizeit mit seinen Freunden rum, steht auf schlechte Witze und wünscht sich eine Freundin. Eine, die mit ihm redet, ihn mag und für die er so wie er ist wundervoll ist. Und eine, mit der er erste sexuelle Erfahrungen machen kann. Wie alle anderen Jungs himmelt er Amy Green, eine Mitschülerin, an. Amy lässt ihn jedoch links liegen. Eines Tages bekommt Leon dann eine neue Schließfach-Nachbarin; Melody, auch hämisch Scarface genannt, da sie als Kind bei einem Unfall schreckliche Verbrennungen im Gesicht erlitt. Als Melody anfängt, über Leons schlechte Witze zu lachen, freunden die beiden sich an und werden später auch mehr als nur Freunde. Doch dann beginnt auch Amy sich für Leon zu interessieren und er muss sich entscheiden.

Auch wenn die Inhaltsbeschreibung nach einer gewöhnlichen High School-Romanze klingt, sollte man sich davon keinesfalls abschrecken lassen. Denn "Playing with matches" von Brian Katcher ist alles andere als eine gewöhnliche Romanze. Dies liegt vor allem an Brian Katchers hervorragendem Schreibstil. Es gibt nur wenige Autoren, die es schaffen, mich mit ihren Worten so sehr zu berühren. Die Geschichte von Leon und Melody ist nicht immer einfach und häufig voller Schmerz. Und genau dieser Schmerz wird beim lesen unheimlich spürbar und hat mich mehrfach voll erwischt. So wie wenn man an einem Regentag am Straßenrand steht und ein Auto so schnell durch eine Pfütze fährt, so dass man komplett nass wird. Doch die Geschichte hat auch sehr schöne Seiten, ich musste immer wieder lächeln und fand es sehr schön zu lesen, wie Leon und Melody sich annähern und ihre erste, zarte Zweisamkeit genießen. Müsste ich "Playing with matches" in nur einem Wort beschreiben, wäre dies "Bittersüß".

Der Autor schreibt sehr lebhaft und ich habe mich ständig wie eine heimliche Beobachterin gefühlt. Gut gefällt mir auch, dass man einen sehr guten Einblick in Leons Gedanken und Gefühle erhält. Ich finde sein Verhalten nicht immer richtig, aber ich konnte immer nachvollziehen, warum er gehandelt hat, wie er nunmal handelte. Die Handlungen der Figuren sind stets sehr schlüssig und psychologisch feinsinnig.

Eigentlich wusste ich von Anfang an, wie die Geschichte verlaufen wird. Erst gegen Ende gab es dann doch die ein oder andere interessante kleine Wendung, die so nicht komplett vorhersehbar war. Dennoch habe ich das Buch mit Spannung gelesen, denn es lebt durch seine Figuren, welche sich alle im Verlauf der Geschichte weiterentwickeln. Diese Veränderungen mit zu erleben war sehr interessant.

Fazit:

Mich hat "Playing with matches" sehr berührt, teilweise auch traurig gemacht. Dennoch habe ich es binnen kürzester Zeit gelesen und konnte es kaum aus den Händen legen. Brian Katchers Schreibstil ist großartig, sehr gefühlvoll und lebendig. Von mir gibt es deshalb eine klare Leseempfehlung.


Playing with matches | Brian Katcher | Laurel Leaf | 2009 | Taschenbuch | 304 Seiten | ISBN: 978-0385735452 


Lieben Dank an dieser Stelle noch einmal an Brian, der mir das Buch einfach so zugeschickt hat, nachdem ich hier schrieb, dass es auf meiner Wunschliste steht.