"Amen" von Rudi Jagusch


Ein mit einem Sprengstoffgürtel bewaffneter Mann besetzt den Kölner Dom. Er fordert 50 Millionen, andernfalls fliegt der Dom in die Luft. Schnell wird klar, dass der Erpresser es ernst meint und bereit ist, den Tod von Menschen zur Durchsetzung seiner Forderung in Kauf zu nehmen. Für die Polizei beginnt nun ein Wettlauf gegen die Zeit, denn die Situation spitzt sich immer weiter zu und droht schließlich zu eskalieren.



Bücher, deren Handlungsort Köln ist, lese ich gerne. Deswegen bin ich auch auf „Amen“ von Rudi Jagusch schon vor einer Weile aufmerksam geworden. Allerdings fand ich das Cover zu reißerisch und auch der Klappentext hat mich nicht so richtig angesprochen. Als ich das Buch vor kurzem jedoch in der Bibliothek gesehen habe, habe ich es spontan ausgeliehen. Zum Glück, denn andernfalls wäre mir ein wirklich spannendes Buch entgangen.

Rudi Jaguschs Schreibstil hat mir von Anfang an gut gefallen. Ich brauchte keine Anlaufzeit, um in die Geschichte einzufinden und war sofort mittendrin. Dies liegt vielleicht aber auch ein wenig daran, dass die Geschichte sofort losgeht, es gibt kein Vorgeplänkel. Der Autor baut sofort einen Spannungsbogen auf und steigert diesen kontinuierlich.

Da das Buch Köln als Handlungsort hat, waren mir die beschriebenen Orte und Plätze sehr vertraut, was ich sehr schön fand. Doch auch wenn man die Handlungsorte nicht kennt, kann man sich ein gutes Bild von ihnen machen, da Rudi Jagusch Orte, aber auch Situationen sehr lebendig und bildhaft beschreibt.

Die Geschichte wird über verschiedene Erzählstränge erzählt. Dies ist zu keinem Zeitpunkt verwirrend, ich wusste immer genau, bei welcher Figur, an welchem Ort und zu welcher Zeit ich gerade bin. Durch die verschiedenen Erzählstränge erhält man einen sehr guten Bezug zu den Figuren und lernt sie näher kennen. Mir hat gut gefallen, dass die Figuren sehr gut durchdacht sind. Besonders Nero, der Erpresser, ist eine sehr komplexe Figur und man kann sich einen sehr guten Eindruck von seiner Persönlichkeit verschaffen. Dabei wird immer deutlicher, dass er zu allem bereit ist, da er nichts zu verlieren hat. Dies verleiht der Geschichte zusätzlich Spannung und Tempo. Sehr gut gefallen hat mir auch die Figur des Martin Landgräf. Er ist Polizist, jedoch momentan außer Dienst und wird zufällig in die Geschehnisse hereingezogen. Er ist sehr sympathisch und gefühlvoll. Es war schön, dass „einer von den Guten“ mal kein Macho war, wie so viele Figuren dieser Art.

Das Ende der Geschichte hat mich überrascht, was mir auch noch mal gut gefallen hat, denn nichts ist langweiliger als ein voraussehbares Ende bei einem Thriller.

Fazit: 

Mit „Amen“ bietet Rudi Jagusch spannende Unterhaltung und gut ausgearbeitete Protagonisten. „Amen“ war sicherlich nicht mein letztes Buch von Rudi Jagusch, der als Rudolf Jagusch bereits mehrere Bücher veröffentlicht hat.


Amen | Rudi Jagusch | Heyne | 2014 | Taschenbuch | 384 Seiten | ISBN: 978-3453410558 | | Preis: 8,99€