"Hoffnung Blaue Seiten" von Jannis Plastargias



"Er ist 53 und schwul. Seit Jahren leidet er an einer manischen Angst vor Unfällen und verlässt daher seine Wohnung nicht mehr. Als sein Geliebter durch einen tragischen Unfall stirbt, verliert er den letzten Menschen, der ihn besucht. Um an seiner Einsamkeit nicht zu verzweifeln, begibt er sich in die virtuelle Online-Welt von gayromeo, den „Blauen Seiten“, wo er Kontakt sucht, findet, wieder verliert – und am Ende eine Überraschung erlebt."

Quelle: Kurzbeschreibung von Jannis Plastargias


Auch wenn ich selbst nicht zur Zielgruppe von gayromeo gehöre, ist mir das Portal durch Mitglieder in meinem Freundes- und Bekanntenkreis durchaus ein Begriff. Ich habe schon lustige, traurige und manchmal auch ein wenig dramatische Geschichten gehört, in denen gayromeo immer auf die eine oder andere Art eine tragende Rolle gespielt hat. Deswegen war ich sehr gespannt auf die Geschichte, welche der Protagonist von Jannis Plastargias Erzählung erzählen wird.

Der Autor beschreibt das Leben seines Protagonisten auf sehr einfühlsame Art und Weise. Man erhält einen guten Eindruck von seinem Leben, der Einsamkeit und seiner Angst. Sehr verständnisvoll stellt sich dadurch dar,  wie ein Mensch in den Bann einer Kontaktbörse gezogen werden kann, die sich ihm eröffnet wie ein großer und bunter Süßigkeitenladen. Dass der Protagonist schwul ist hat für mich nichts daran geändert, dass die Erzählung einen großen Wiedererkennungswert hat, denn jeder, der schon mal auf einer Kontaktbörse unterwegs war, wird die eine oder andere Beschreibung wiedererkennen.

Für mich ist „Hoffnung Blaue Seiten“ eine leise und ruhige Geschichte, die durch ihren Tiefgang überzeugt. Durchgelesen habe ich die Geschichte in einem Rutsch. Mein erster Gedanke nach dem Lesen war, dass ich gerne weiter gelesen hätte. Dennoch war das Ende wenn auch überraschend genau richtig.
 
Hoffnung Blaue Seiten / Jannis Plastargias / TUBUK.digital / Januar 2013 / E-Book / 27 Seiten / Preis: 0,99€ / Interview mit dem Autor