"Ich soll nicht töten" von Barry Lyga


(c) Blanvalet

Jazz Vater ist der berüchtigtste Serienmörder Amerikas, weswegen Jass Kindheit alles andere als normal verlaufen ist. Nachdem Billy zu einer Haftstrafe verurteilt wurde,  kehrt langsam so etwas wie Normalität in das Leben des 17-jährigen ein. Doch eines Tages kommt es zu einem neuen Mord und alles scheint so zu sein, wie auch damals bei Billys Morden. Aus Angst, selbst für den Täter gehalten zu werden, beginnt Jazz auf eigene Faust mit der Suche nach dem wahren Täter…

Ich mag Thriller, in denen die Ermittlungen nicht von Polizisten, sondern von anderen mehr oder weniger Beteiligten geführt werden. Deswegen hat mich der Klappentext von „Ich soll nicht töten“ auch sehr angesprochen. Ich konnte mich recht schnell in die Geschichte einfinden, was besonders an der guten Beschreibung der Figuren gelegen hat. Als Person konnte Jazz mich jedoch nicht überzeugen. Ich fand ihn viel zu altklug für einen 17-jährigen Teenager. Störend fand ich auch, dass die Polizei ihm so viele Freiheiten eingeräumt hat, dass diese die Geschichte sehr unglaubwürdig gemacht haben.

Zu Beginn der Geschichte baut sich ein Spannungsbogen auf, welcher jedoch nach etwa 100 Seiten stark nachlässt. Danach tröpfelt die Geschichte nur noch so vor sich hin und ich habe mich mehrfach so sehr gelangweilt, dass ich überlegt habe, das Buch abzubrechen. Da es sich um ein Buch aus dem Vine-Programm handelt, habe ich jedoch durchgehalten und es beendet. Das Ende hat mich nicht groß überrascht, denn leider erhält man bereits sehr früh einen Hinweis darauf, was los ist.

Der Originaltitel lautet „I hunt killers“ und nimmt in der Geschichte eine wichtige Bedeutung ein, weswegen ich es schade finde, dass der deutsche Titel abgeändert und worden ist.

Insgesamt gibt es auch gerade gegen Ende zu viele Lücken und die Zusammenhänge sind nicht ganz fließend. Das ist etwa so, als hätte man ein Puzzle schon vorsortiert, die einzelnen Teile jedoch nur mit etwas Abstand nebeneinander gelegt, anstatt sie zu verpuzzeln. Trotz Lücken erkennt man das Gesamtbild, aber es fehlt einfach etwas.

Fazit: gute Grundidee, schlechte Umsetzung!


Barry Lyga / Ich soll nicht töten / Blanvalet / Februar 2013 / Taschenbuch / 384 Seiten / ISBN: 9783442380435 / Preis: 9,99€