"Ich.darf.nicht.schlafen." von S.J. Watson



(c) Fischer Verlag

Tag für Tag wacht Christine auf und weiß weder wer sie ist, noch wo sie ist, noch wer der fremde Mann an ihrer Seite ist. Tag für Tag muss sie sich selbst und ihr Leben erneut kennenlernen. Tag für Tag wird sie abends einschlafen und über Nacht den vergangenen Tag vergessen. Es gibt scheinbar nur eine Person, der sie vertrauen kann. Doch was ist, wenn diese Person sie belügt und absolut nichts so ist, wie es Christine erscheint?

Neben der Story um Christine hat mich an diesem Buch auch gereizt, dass hier keine coolen Superpolizisten die Ermittler sind, sondern die betroffene Person selbst herausfinden muss, was eigentlich los ist. Christine gelingt dies durch Tagebuch-Aufzeichnungen und als Leser entdeckt man gemeinsam mit ihr diese Aufzeichnungen und erfährt so immer mehr von Christines Leben und Vergangenheit. Durch Christines Gedächtnisverlust kommt es hier automatisch immer wieder zu Wiederholungen, welche ich beim Lesen als langweilig empfunden habe und für mich hat sich die Geschichte dadurch auch gezogen. Dennoch fand ich die Geschichte stellenweise auch sehr spannend, andernfalls hätte ich das Buch wohl nicht beendet. Merkwürdig fand ich, dass Christine ihre Tagebucheinträge immer wieder unter großem Zeitdruck geschrieben hat, sich aber dennoch die Zeit nimmt, auch kleine und vor allem unwichtige Dinge genau zu beschreiben. Am Ende kommt es zu mehreren kleinen Logikfehler, die einzeln für sich nicht so schlimm sind, in ihrer Gesamtheit jedoch stören. Die Auflösung selbst hat mich nicht sonderlich überrascht, da ich die ganze Zeit vermutet habe, dass es so oder so ähnlich ausgehen könnte.

„Ich.darf.nicht.schlafen.“ hat bei mir keine schlaflosen Nächte hervorgerufen und ich bin fast schon ein wenig enttäuscht, weil ich mir irgendwie mehr von der Geschichte versprochen hatte.

 S. J. Watson / Ich.darf.nicht.schlafen / Fischer Taschenbuch / September 2012 / Taschenbuch / 400 Seiten / ISBN 978-3596191468 / 9,99€ / Verlagsseite [X]