"Teuflische List" von Hilary Norman

Hilary Norman: Teuflische List
Bastei Lübbe, 2007
Taschenbuch
432 Seiten
ISBN:  3404772202


Klappentext:
Abigail Allan hütet ein dunkles Geheimnis: Als Dreizehnjährige ist sie für den Tod ihrer Eltern und ihres Freundes verantwortlich gewesen. Es war zwar ein Unfall, aber die schrecklichen Ereignisse haben sie geprägt. Schuldgefühle sind ihr ständiger Begleiter bis zu dem Tag, als sie den Fotografen Silas Graves kennen lernt. Silas weiß um ihre Vergangenheit, und er hat seine eigenen Geheimnisse. Er ist der Meinung, dass ihn alle, denen er bisher seine Liebe schenkte, betrogen haben. Abigail scheint anders zu sein als seine bisherigen Partnerinnen. Sie würde ihn niemals betrügen. Und falls doch, würde sie sich in tödliche Gefahr begeben ... (Quelle: Bastei Lübbe)

Quelle: Bastei Lübbe
Meinung:

„Teuflische List“ von Hilary Norman“  gehört vom Inhalt her zu den vorhersehbarsten Thrillern, die ich je gelesen habe. Jeder Teil der Geschichte ist vorhersehbar und somit bietet die Geschichte keine überraschenden Wendungen und auch sonst keine Überraschungen. Und dennoch hat Hilary Norman einen Spannungsbogen aufgebaut, der das Buch zum wahren Page Turner macht. Mir ist es schwer gefallen, das Buch aus der Hand zu legen. Dazu tragen sicherlich auch die teilweise sehr kurzen Kapitel bei, denn mich verführen sie immer dazu, doch noch schnell ein weiteres Kapitel zu lesen.

Die Geschichte besticht für mich insgesamt weniger durch die Handlung, sondern wesentlich mehr durch die Interaktion der Protagonisten miteinander. Die Charaktere sind hervorragend ausgearbeitet, so dass man ein sehr gutes Gespür für sie bekommt. Stellenweise hatte ich das Gefühl, keinen Thriller, sondern ein Psychogramm zu lesen. Abigail fand ich einerseits sehr glaubwürdig, andererseits war sie mir etwas zu schuldbewusst und etwas zu jammerhaft. Silas hingegen ist sehr perfide und hat mich immer wieder wütend gemacht. Und genau deswegen hätte ich Abigail gerne geschüttelt und vorgewarnt, denn als Leser weiß man dass sie ins eigene Unglück rennt.

Obwohl die Handlung von Gewalt geprägt ist, kommt sie ohne große Gewaltszenen aus. Insgesamt bleibt die Handlung eher unblutig. Den Schrecken schafft die Autorin einzig durch ihre Protagonisten und nicht durch die Schilderung blutiger Gräueltaten. Dadurch wird das Gefühl der Brutalität, mit welcher Silas vorgeht, noch greifbarer und die Geschichte hat so mehr Gefühle in mir geregt, als hätte ich viel blutiges Gemetzel gelesen.

Fazit:

„Teuflische List“ von Hilary Norman lebt für mich durch die Protagonisten und weniger durch die Handlungen. Was sich für einen Thriller vielleicht langweilig anhört, wurde von der Autorin aber gut umgesetzt, so dass auch die Spannung nicht zu kurz kommt.