"Schwarzer Horizont" von Whitley Stieber und James Kunetka

Whitley Strieber und James Kunetka: Schwarzer Horizont
Heyne Verlag, 1991
Taschenbuch
442 Seiten
ISBN: 3453048776
Preis: 9,80 DM
Dieses Buch ist nur noch gebraucht erhältlich.

„Schwarzer Horizont“  spielt in der nahen Zukunft. Die Welt hat mit dem Smog zu kämpfen, welcher allgegenwertig ist, und die Menschen zwingt, Atemmasken zu tragen. Die Umwelt ist völlig verschmutzt, Bäume gibt es kaum noch, der Regen ist sauer und das Wasser giftig. Dadurch herrscht überall Hunger, da Nahrungsmittel knapp sind. Arme Menschen haben kaum Chancen, da neben Lebensmitteln auch Wohnungen und Arbeitsplätze knapp sind. Die wenigen Arbeitsplätze welche es gibt, müssen gekauft werden. Reichere Menschen hingegen können sich ihr Leben mit Drogen und Träumen sowie Verjüngungskuren schön machen.  Um das Leben wieder lebenswerter zu machen, hat sich eine Gruppe von Menschen rund um Gupta Singh gruppiert. Das Ziel dieser Bewegung ist es, mittels eines speziellen Programms, die Menschheit um ein Drittel zu reduzieren. Die 4 Hauptprotagonisten des Buchs, kämpfen dagegen an und versuchen Gupta Singh zu stürzen.
Strieber und Kunetka schmeißen den Leser gleich zu Beginn in diese „neue“ Welt. Erklärungen gibt es keine und ich habe eine Weile gebraucht, um zu verstehen, was da wirklich vor sich geht. Ich habe Dinge nur erahnt und nach und nach hat sich der Nebel der Ahnungslosigkeit gelüftet und hat Platz für den Blick auf das wahre Grauen gemacht. Denn die von den Autoren geschilderte Welt finde ich absolut grauenvoll.

Neben der Umweltverschmutzung und den daraus resultierenden Folgen sowie dem Kampf gegen die Entvölkerungsbewegung behandelt das Buch auch noch einige andere Thematiken. Die Welt ist sehr geprägt von Computernetzwerken und zeigt, wie sehr die Menschen sich auf Computer verlassen. Das Buch wurde 1986 geschrieben – also lange vor Google, Facebook & Co. Und dennoch hatte ich genau diese Netzwerke beim Lesen immer wieder vor Augen. Die Darstellung dieser Netzwerke ist im Buch schon sehr krass und hat mich nachdenklich gestimmt.

Das Buch verfolgt mehrere Erzählstränge und zeitweilig hatte ich das Gefühl, als würde es keinen wirklichen roten Faden geben. Es gibt immer wieder Zeitungsmeldungen, welche auf verschiedene Umweltkatastrophen der letzten Jahre eingehen. Diese voranschreitende Umweltverschmutzung hat mich beim Lesen schon nachdenklich gemacht. Dann gibt es immer wieder Ausschnitte aus den Aufzeichnungen des verstorbenen Sohnes zweier Protagonisten zu lesen. Zudem wechseln sich die 4 Protagonisten mit dem Erzählen aus der Ich-Perspektive heraus ab.  Dies hat mich zeitweise etwas verwirrt, da es manchmal zusammenhanglos war. Zum anderen gab es einige Stellen die sehr langatmig waren und sich gezogen haben.

Trotz der sich ziehenden und langatmigen Passagen ist es den beiden Autoren gelungen, eine gewisse Spannung aufzubauen. Und so habe ich, auch wenn es manchmal mühselig war, doch immer weiter gelesen, weil ich einfach wissen wollte, was passiert und wie es weiter geht. Das Ende hat mich jedoch etwas enttäuscht. Ich hatte ein großes Finale, irgendeine krasse Wendung oder Enthüllung erwartet, doch da war nichts. Das Ende plätschert einfach so dahin und auf einmal ist das Buch ausgelesen.

Fazit:

Als ich begonnen habe, „schwarzer Horizont“ zu lesen, wusste ich gar nicht so richtig, was mich erwartet. Und auch während des Lesens, ließ mich dieses Gefühl nicht los. Das Buch wirkt immer etwas unstrukturiert und es hat mich gestört, dass die Autoren viele Dinge nicht erklärt haben. Der Lesefluss wurde durch einige langatmige Passagen immer wieder unterbrochen. Und dennoch hat mich das Buch auf seine Art gefesselt. Die von den Autoren geschilderte Welt hat mich sehr nachdenklich gemacht. Wer sich für solche Szenarien interessiert, dem spreche ich eine Leseempfehlung aus.