"Die Kunst frei zu sein - Handbuch für ein schönes Leben" von Tom Hodgkinson

Tom Hodgkinson: Die Kunst frei zu sein – Handbuch für ein schönes Leben
Rogner & Bernhard, 2007
Hardcover
382 Seiten
ISBN: 3807710256
Preis: 17,90€



Klappentext:
Hör auf zu jammern
Fang an zu produzieren
Sei kreativ
Grab die Erde um
Sei fröhlich
Das Leben ist absurd
Fang an zu leben
Wer Hodgkinson kennt, weiß, dass er kein Freund von langatmigen Analysen und Begriffsklärungen ist. Er beleuchtet mit der für ihn typischen Mischung aus enzyklopädischem Wissen, einer unermesslichen Fülle von literarischen und kulturgeschichtlichen Zitaten und viel Humor alle Aspekte des freiheitlichen Lebens. In 29 Kapiteln nimmt sich Hodgkinson die Geißeln unserer modernen Gesellschaft vor - Angst, Langeweile, Gier, Einsamkeit, Eitelkeit, Armut - und zeigt, wie man sich dieser Zwänge ohne große Anstrengung entledigt. Die Grundlage für seinen Entwurf eines glücklichen Lebens bieten die Anarchisten, Existentialisten und die mittelalterlichen Denker, deren Weisheiten Hodgkinson in klare Parolen fasst: Befreie deinen Geist! Mach Musik! Feiere und trinke! Brate ein Schwein! Iss Kapaune und gute Schinken! Trink Wein und vortreffliches Bier! Sorge dafür, dass dein Tisch unter Speisen ächzt! Fang endlich an zu leben!
Quelle:  Rogner & Bernhard

Meinung:


Ich bezweifle, dass ich mir dieses Buch gekauft hätte, wenn ich es zufällig entdeckt hätte. Ehrlich gesagt, wohl eher nicht. Da ich es jedoch geschenkt bekommen habe, hatte ich es nun mal hier liegen. Und als es dann so auf meinem Schreibtisch lag, hat es mich irgendwie angelächelt, so dass ich es dann auch gelesen habe. Zum Glück, denn die Lektüre des Handbuchs für ein schönes Leben hat mir wirklich gut gefallen. Normalerweise lese ich solche Ratgeber eher selten, wenn dann als Zweitbuch, und ich lese sie dann Kapitel für Kapitel. Anders war es mit diesem Buch, denn ich habe es in fast einem Rutsch durchgelesen.

Kapitel für Kapitel widmet sich der Autor einer anderen Thematik, welche uns seiner Meinung nach in unserer Freiheit einschränkt. Es sind Themen wie Angst, Langeweile, Zeitdruck, Arbeit, Stadtleben, Schuldbewusstsein, Konkurrenzkampf, Melancholie, Supermärkte, Hässlichkeit und Reichtum, welche der Autor anspricht. Ich muss zugeben, dass ich, nachdem ich das Inhaltsverzeichnis gelesen habe, bei einigen Themen dachte „Ach, das betrifft dich nicht, das brauchst du nicht“. Tom Hodgkinson hat mich jedoch eines besseren belehrt, und gerade bei den „Ach, das betrifft dich nicht“-Kapiteln, hat er mir in einigen Bereichen die Augen geöffnet und es mir somit ermöglicht, die Dinge aus einer neuen Sichtweise zu betrachten.

Tom Hodgkinson schreibt ehrlich, unverblümt und offen heraus was er denkt. Stellenweise würde ich seine Schreibe und auch seine Überzeugungen schon als radikal bezeichnen, was bei ihm jedoch nicht unangenehm ist. Man merkt deutlich, dass der Autor zu dem was er schreibt, auch steht und nicht nur kluge Ratschläge gibt, sondern das, was er schreibt, auch lebt. Dies belegt er mit vielen Beispielen und persönlichen Geschichten, wodurch man auch einen interessanten Einblick in das Leben des Autors erhält.

Ich habe aus dem Buch viele Denkanstöße und Erkenntnisse gewonnen. Dennoch ist das Buch in seiner Gesamtheit für mich so nicht umsetzbar. Dieses Buch ist meiner Meinung nach keines, welches man 1:1 auf das eigene Leben adaptieren kann – ich könnte es z.B. nicht, denn ich lebe gerne in der Stadt, mag meine Arbeit sehr und möchte meine Kreditkarten nicht zerschneiden. Und auch wenn ich viele seiner Vorschläge für mich und mein Leben ablehne, so habe ich verstanden, was er damit ausdrücken möchte und finde auch diese Themen vom Grundsatz her nicht schlecht.

Fazit:


Tom Hodgkinson hat mich mit seinem Buch wirklich positiv überrascht. Er gibt viele gute Ratschläge, und vertritt interessante Sichtweisen. Einige Dinge betrachte ich nun mit anderen Augen und finde es wichtig, sich diese Dinge auch bewusst zu machen. Denn nur wenn einem etwas wirklich bewusst ist, kann man auch frei darüber entscheiden. Und die Möglichkeit, frei über Dinge entscheiden zu können, ist für mich ein wichtiger Bestandteil emotionaler wie auch materieller Freiheit.