Warum ich für 2018 keine Lesevorhaben habe oder eine Hommage an das Lesen


Gegen Ende eines Jahres habe ich mir bislang auch immer einige Lesevorhaben für das neue Jahr vorgenommen, sei es den SuB abzubauen oder bestimmte Autor*innnen zu lesen. Ebenso habe ich immer wieder mal an Challenges teilgenommen bei denen es meist ebenfalls darum ging den SuB abzubauen oder auch bestimmte Bücher zu lesen. Das war oft schön und hat mir neue Leseerfahrungen gebracht. Dennoch habe ich die Vorhaben und Challenges meist nicht geschafft, weil sich meine Leselust im Laufe des Jahres dann doch anders entwickelt hat.

Auch für 2018 hatte ich wieder einige Lesevorhaben im Hinterkopf; SuB abbauen, eine gewisse Anzahl an Büchern schaffen, mehr Klassiker lesen und all das, was man sich halt so vornimmt.

Gerade eben habe ich noch einmal darüber nachgedacht und beschlossen, alle Vorhaben einfach Vorhaben sein zu lassen. Ich werde im neuen Jahr so lesen, wie ich mag. Es ist letztendlich egal, ob ich viele oder wenige, dicke oder dünne Bücher lese. Es ist egal ob ich 20 Bücher mehr oder weniger auf dem SuB habe. Es ist egal, ob ich bestimmte Autor*innen gelesen habe oder eben noch nicht. Es ist egal, ob ich nur Neuerscheinungen oder auch ältere Bücher lese. Es ist egal ob ich anspruchsvolle Kost oder leichte vergnügliche Geschichten lese.

Was wirklich wichtig ist, ist die Freude am lesen, an den Büchern, an den Geschichten. Es ist schön, neue Bücher zu bekommen und es ist genauso schön zu wissen, dass da immer noch Bücher zu Hause im Regal auf einen warten und dass man nie ohne Lesestoff sein wird. Es ist schön, etwas anspruchsvolles zu Lesen, so dass das Gehirn ein bisschen was zu tun hat. Es ist aber genauso schön einfach eine Geschichte zu lesen, die für den Moment gut unterhält, aber nicht lange nachhallt. Es ist schön sich mit anderen darüber auszutauschen, über Bücher zu sprechen, und sich gegenseitig Empfehlungen zu geben. Dabei ist es egal, ob ein Buch eine Neuerscheinung ist oder schon ein bisschen Älter ist, denn die Erfahrungen, Empfehlungen und Geschichten selbst werden dadurch ja nicht schlechter. Und es ist schön, einfach durch die Bibliothek oder über einen Flohmarkt zu bummeln und auswählen zu können, was einen gerade so anspricht, ganz ohne irgendwelche Listen im Hinterkopf haben zu müssen. Es ist schön, beim Lesen etwas zu lernen. Es ist aber auch schön, beim Lesen laut zu lachen, weil man gerade eigentlich Unfug liest. Es ist schön, beim Lesen andere Länder zu entdecken. Es ist aber auch schön, beim Lesen den Protagonisten auf bekannten Wegen zu folgen und dabei genau zu wissen, wo der Protagonist gerade ist, weil man auch schon diesen Weg gegangen ist. Es ist schön, nach eigenen Interessen und Themengebieten lesen zu können, und es ist auch schön, dass sich Interessen im Laufe eines Jahres weiterentwickeln und verändern können. Es ist schön, die Freiheit zu haben, lesen zu können was man mag und worauf man gerade Lust hat.

In diesem Sinne wünsche ich euch und mir ein abwechslungsreiches, aufregendes, unterhaltsames, emotionales, nachdenklich machendes, berührendes, glücklich machendes Lesesjahr 2018!