Schattwald | Barbara Dribbusch


Nach dem Tod ihrer Großmutter Charlotte reist die Journalistin Anne nach Innsbruck, um sich um den Nachlass ihrer Großmutter zu kümmern. Dabei stößt sie auf Tagebücher welche ihre Großmutter als junge Frau verfasst hat. Die Tagebücher erzählen von Charlottes Zeit im Nervensanatorium Schattwald zur Zeit der Naziherrschaft. Doch nicht nur Anne interessiert sich für die Tagebücher. Fast zu spät bemerkt sie, dass sie in Gefahr schwebt.



Auch wenn ich schon einige Bücher zu dieser Epoche gelesen habe, gibt es doch immer wieder neue Bücher und Themen, welche mich Interessieren. Das Setting rund um das Nervensanatorium Schattwald hat mich auf Anhieb sehr angesprochen.

Auf zwei Erzählebenen erzählt Barbara Dribbusch von Anne und Charlotte. Mit Anne bin ich irgendwie nicht richtig warm geworden, ich habe sie als hölzern und wenig lebendig empfunden. Gut gefallen hat mir aber, dass Anne auf dem Boden bleibt und nicht vom Normalo zur Gangster vertreibenden Superheldin gepusht wurde. Die junge Charlotte hingegen mochte ich sehr.

Die Geschichte baut langsam jedoch stetig immer mehr Spannung auf. Es dauerte etwas bis ich merkte, wohin die Reise geht. Dennoch habe ich von Anfang an mitgerätselt, was mir Spaß gemacht hat. Ich wollte einfach immer wissen, wie es weiter geht und habe lange kein Buch mehr so schnell ausgelesen.

Die Autorin erzählt von der Menschlichkeit in unmenschlichen Zeiten. Die Passagen über Schattwald waren sehr interessant und ich hätte gerne noch mehr über das Sanatorium erfahren. Insgesamt ist die Geschichte jedoch sehr rund und stimmig.

"Schattwald" hat mir sehr gut gefallen.


Schattwald | Barbara Dribbusch | Piper | 2016 | Taschenbuch | 368 Seiten | ISBN: 978-3492307895 | Preis: 10,00€